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Ausbilden, Reiten, das Gesamtkonzept

Christine Ernst

Aktualisiert: 21. Apr. 2023


ausbilden ~ satteln ~ reiten ein Gesamtkonzept

🔆In langen Berufsjahren als  Bereiterin habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mit biodynamisch korrekter Sattelung  auf einem Niveau ausbilden kann, das ich mit weniger unterstützender Sattelung nur schwer erreichen kann.🔆

Ich sattele meine Pferde nach logischen, physikalischen  Gesichtspunkten, die es meinen Pferden leicht machen, sich selbst und mich zu tragen: nach den Gesetzen der Schwerkraft!

Können Pferde die Schwerkraft gemäß ihrem arteigenem Körperbau nutzen, fallen Schwung und Aufrichtung = Versammlung deutlich leichter. Welche Kriterien sind relevant?

1.       Pferde tragen wie ein Kran, deshalb reite ich Westernsättel, die, wie Englische Trachtensättel, mein Gewicht auch auf den hinteren Teil des Langen Rückenmuskels verlagern, dorthin wo er am Becken angewachsen ist, um das aufgenommene Reitergewicht samt dem Eigengewicht des Pferdes über die Hinterbeine in den Boden abzuleiten. Dort hinten ist das statische Moment am geringsten, während es zu den Schultern hin stark zunimmt. Niemals zu weit vorne satteln!

2.       Sattele ich niemals vorhandlastig!  Ich achte sehr auf die waagerechte Position meiner Sättel  über dem Rücken, möglichst weit weg von  Schulterblättern und Vorhand. Da Pferderücken generell einen mehrteiligen, dicken, Stöße dämpfenden, die enormen Reibungskräfte kompensierenden Schutz auf ihrem Rücken haben sollten, verwende ich ausschließlich dicke Sandwich Pads mit innen liegenden Schulterpolstern aus Visco-Schaum. Diese Pads schützen den Pferderücken und halten die Sättel in korrekter Position über dem Rücken. Sie gleichen die Überbauung und die Löcher hinter den Schultern aus.

3.       Ich sitze ruhig und ausbalanciert ohne zu stören, Hilfen sollen in Form von minimalistischen und intuitiven Signalen gegeben werden.

4.       Achte ich auf ein freies Genick. Über ihr Genick tarieren Pferde die Spannung der Bänder, die ihren Rücken heben. Echte Versammlung erkennt man auch daran, dass das Genick der höchste Punkt des Pferdes ist, mit der Nase vor der Senkrechten.

5.       Satteln und Reiten sollten unter physikalischen Gesichtspunkten erfolgen. Gesunde Biodynamik folgt klaren, berechenbaren Regeln. Wer verstanden hat, wie Pferde tragen, zerrt niemals die Nase auf die Brust und sitzt nicht auf den Schulterblättern.

6.       Wer die physikalischen Gesetze verstanden hat, reitet auf einem ganz anderen Niveau und ohne Kampf. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn konnte ich es kaum glauben, wie groß der Unterschied sein kann.

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