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Christine Ernst

Übungen zur Rückenstärkung

Um Pferderücken gesund zu erhalten bzw. gesund zu reiten ist in erster Linie natürlich ein korrekt passender Sattel erforderlich. Worauf dabei zu achten ist, könnt ihr hier in der Gruppe von Sabine lernen! Jeder Reiter sollte sicherstellen, dass diese Kriterien eines korrekt sitzenden Sattels wirklich erfüllt sind.

!!Bevor mit  speziellen Übungen aber begonnen wird, gilt unbedingt für die erste Zeit nach dem Umsatteln, oder bei Wiedereinstieg ins Reiten die empfohlenen Phasen des Reitens am hingegebenen Zügel im Schritt einzuhalten!!

 × Die Phase des Schritt Reitens am langen Zügel bietet sich hervorragend an, seinen Sitz auf Vordermann zu bringen - Balance, Symmetrie, korrekter Schwerpunkt etc - das wäre mal ein wichtiges Einzel Thema  - bei Bedarf! ×

X UND: weniger ist mehr - immer wieder Hände weg von den Zügeln! Abeitsphasen zeitlich begrenzen - 20min üben reicht!! X

Ich will euch hier ein paar Tipps zur Rückenstärkung und Mobilisierung vom Boden aus und aus dem Sattel geben, es gibt natürlich noch unzählige erweiterbare Übungen! Ich muss allerdings anmerken, dass solche Übungen verallgemeinert sehr schwer zu geben sind, da die Art der Arbeit an der Hand oder auch unter dem Sattel sehr stark von der Ausbildung und körperlichen Zustand des Pferdes und des Reiters abhängt.

Mobilisierung von BODEN aus:

Ich arbeite am liebsten am Kappzaum, da der Impuls am Nasenrücken das Pferd korrekt in die Tiefe dirigiert und auch die seitliche Stellung positiv beeinflusst wird .

Einfache Übungen klappen aber auch am Knotenhalfter oder Stallhalfter.

Eine simple Übungen zur Rücken Mobilisation kann man schon im Stehen machen:

• Mit den Fingerspitzen gibt man Impulse von unten an der Gurtlage, so dass das Pferd den Rücken hebt und wieder locker lässt. Nach einigen Wiederholungen senken die meisten Pferde genüsslich den Hals und kauen ab. 👌🏽 • Mit einer Arbeitsgerte die Beine des Pferdes touchiert, gibt dies den Impuls zum Anheben der Beine - dies trainiert Gelenksbeugung und fördert Lockerung der Gelenke. Das Pferd bekommt zudem ein gutes Gefühl für seinen eigenen Körper und dessen Koordination.

• An einem langen Arbeitsseil für die Arbeit vom Boden, oder dem passenden Sattel für die Arbeit unter dem Reiter lassen sich am Reitplatz oder im Roundpen leichte Übergänge  mit Tempowechseln erarbeiten: das Pferd anführen/anreiten, Tempo steigern bis zum leichten Trab, wieder sanft durchparieren, auch mal anhalten und rückwärts treten lassen.

>Thema Rückwärtsrichten: Das Pferd soll zügig und geradeaus rückwärts treten und keinesfalls rückwärts geschoben/gezogen werden! Im Gelände darf man sich auch mal an leichte Steigungen rückwärts bergauf heranwagen! So lassen sich sogar Blockaden im hinteren Rückenbereich und Hüftbereich lösen.<

Auf dem Reitplatz/Roundpen kann man sein Pferd locker nebenherlaufen lassen: man führt das Pferd von außen, läuft also am Hufschlag - die eine Hand nahe beim Kopf leicht stabilisierend, mit der anderen Hand  mit einer Gerte die Kruppe oder Hinterbeine des Pferdes touchieren um die Kruppe leicht nach innen (also von sich weg) zu bringen. Das Pferd soll untertreten, oder bei stärkere Abwinklung zum Hufschlag die Beine überkreuzen.

Als komplementär Übungen führt man das Pferd auf die gleiche Art von innen, gibt mit der einen Hand leicht Aufstellung des Pferdekopfes nach innen, aber nicht weiter als bis über den inneren Bug (Brust). Der Impuls der anderen Hand liegt nun an der Mitte des Pferdes am Rippen Kasten und verlangt leichte Verschiebung des Rippen Kastens nach außen.

Wichtig: die Arbeit soll immer im Fluss bleiben - stockt der Bewegungsablauf, bitte Impulse vermindern und erstmal wieder zügig vorwärts gehen. - BITTE das Pferd dabei nicht "verbiegen"  - der Hals u. Kopf sollen nur leicht gestellt werden - Biegung soll durch den gesamten Pferdekörper gleichmäßig verlaufen.


Im Stand Hinterbeine, Vorderbeine verschieben: Um die Hinterbeine seitlich zu verschieben stabilisiert man das Pferd vorne durch leichtes gegenhalten an der Hand nahe beim Kopf und gibt mit einer Gerte Impulse an der Kruppe oder den Hinterbeinen um das Pferd zu veranlassen seitlich zu weichen.

Um die Vorderbeine zu verschieben, stabilisiert man vom Boden aus wieder mit einer Hand  nahe beim Kopf und nutzt mit der anderen Reflexpunkte etwa in der Mitte des Halses indem man mit zwei Fingerspitzen dort Impulse gibt. Das Pferd soll  von einem weg weichen aber nicht nach vorne treten. Das nach vorne Treten wird mit der stabilisierenden Hand beim Kopf verhindert.

*Jedes Pferd hat seine Stellen, an denen es entsprechend auf Impulse reagiert, die der Reiter mit Geduld und Feingefühl finden kann!*

Bitte beachten, dass das Pferd immer impulsfreie Bewegungspausen bekommt, um sich aufzulockern  und den Körper nach Bedarf zu strecken. Natürlich wird immer gleichmäßig von beiden Seiten gearbeitet, bitte regelmäßig an  Handwechsel denken!

Um den Rücken des Pferdes unter dem Reiter zu stärken ist es erforderlich, dass das Pferd seine Hinterhand vermehrt einsetzt. Das Eigengewicht mitsamt Reitergewicht muss mittels gesundem Tragesystem korrekt vermehrt mit der Hinterhand aufgenommen und somit auch die Schultern angehoben werden. Um vermehrtes Einsetzen des hinteren Tragesystem zu fördern eignen sich gut:

• Tempowechsel, Handwechsel, Übergang zum Halten und Rückwärtsrichten mit zügigem wieder Anreiten etc. • Schlangenlinien • Enge Kreise reiten bis das Pferd sich von selber abstreckt -> Dehnung an der Außenseite, Beine kreuzen und untertreten, durch Abstrecken Rücken aufwölben und dehnen (bitte aber das gesamte Pferd mit Beinen und Zügeln einrahmen - nicht nur am inneren Zügel rumziehen!) • Reiten um Pylonen - Achter, Kleeblatt (Pferde aber nicht "zu Tode kreiseln") • Reiten über die Breite des Reitplatzes bis kurz vor die Begrenzung - dann flüssig  Rückwärts - aus dem Rückwärtsfluss Gewichtsverlagerung des Pferdes auf die Hinterhand nutzen und auf der Hinterhand 180° wenden. Geradeaus zur gegenüberliegenden Bahnbegrenzung und dort das gleiche: Rückwärts -  wenden, diesemal zur andere Seite. • korrekte Seitengänge (Schulterherein, Travers  unter Anleitung erarbeiten!)

                                    ODER

....man reitet eine Runde genüsslich ins Gelände, nutzt Steigungen zum Klettern, Bäume zum Umkreisen, unebene Gelände zum Beine heben und koordinieren, kurvige Trabstrecken zur Tempokontrolle und sanftes Biegen, gruselige Stellen zum Hals- und Rückenwölben u. krebsartig seitwärts weichen 😆😉


Die Möglichkeiten im Boden aus sind natürlich schier unbegrenzt: •Stangenarbeit lockert und mobilisiert den kompletten Pferdekörper. Es wird die Beugung der Beingelenke und ein schwingender Rücken gefördert durch Verbesserung des Taktes erreicht man auch mehr Symmetrie im Pferdekörper. • Longieren bergauf-bergab fördert Balance und Muskulatur, • Crosslauf durch den Wald bringt Kondition und Trittsicherheit bei Pferd und Reiter • Arbeit an der Doppellonge bereitet hervorragend für das Reiten vor!

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